Medien und Architektur: Prägungen und Effekte gebauter Materialität

Forschungsprojekt „Medien und Architektur: Prägungen und Effekte gebauter Materialität“ Laufzeit 2018 – 2021

Institut für Kulturwissenschaften, Lehrstuhl für Kultursoziologie, Universität Leipzig

Das Projekt „Medien und Architektur: Prägungen und Effekte gebauter Materialität“ ist eines von vier Teilprojekten im BMBF-Forschungsverbund „Die Digitale Stadt. Materialität und Objekte urbaner Kommunikationskultur in Zeiten der Mediatisierung (DIGISTA)“. Der Forschungsverbund vereint Teilprojekte aus den Bereichen Architektur, Informatik, Kommunikationswissenschaft und Kultursoziologie, die gemeinsam die leitende Frage des Verbundes bearbeiten: Welche Bedeutung hat die materiale Dimension des Medienwandels für die Konstitution und Veränderung urbaner Kommunikationskultur?

Ziel des kultursoziologischen Teilprojektes ist es, den Zusammenhang von medialer Kommunikation und Architektur zu erforschen. Gefragt wird einerseits, wie Medientechnologien Architektur prägen, in deren Feld sich Praktiken des Entwerfens, Fertigens und Bauens durch Digitalisierungsprozesse grundlegend verändern. Gleichermaßen erforscht das Teilprojekt die Effekte von Architektur auf mediale Kommunikation; thematisiert wird der aktive Anteil von Materialität an immateriell erscheinenden Kommunikationsprozessen und zudem die Frage, ob und wie unterschiedliche Formen von Architektur kommunikative Praktiken begünstigen oder erschweren.

Theoretisch schließt das Projekt an Überlegungen aus den Praxistheorien (PT), den Science and Technology Studies (STS) sowie der Akteur-Netzwerk-Theorie (ANT) an – also jenen Diskussionsfeldern, aus denen heraus in den letzten Jahren ein „Practice Turn“ und in der Folge ein „Material Turn“ formuliert wurde. Architektur steht in einer solchen Betrachtungsweise zwar im Fokus der Untersuchung, kann aber nicht isoliert untersucht werden. Ihre Einbettung in städtebauliche Planungen und Prozesse, ihre Verflechtung und Beziehung zu anderen materialen Objekten des Stadtraumes, sowie die konkrete Nutzung und Aneignung, die sich an ihr vollzieht, wird deshalb dezidiert miteinbezogen.

Das Untersuchungsdesign nimmt dazu eine heuristische Unterteilung von vier Perspektiven vor: Mithilfe von Expertinneninterviews soll rekonstruiert werden, welche Folgen sich aus der Verfügbarkeit digitaler Technologien aus Sicht der Akteure (insbesondere leitender Architekturbüros) ergeben. Die Untersuchung materieller Arrangements ausgewählter Fallbeispiele – Grundrisse, Gebäude, gebäudenahe Artefakte – soll die Materialität verstehbar machen. Durch Beobachtungen in und an diesen Gebäuden schließt sich eine Untersuchung der Praktiken an, die mit dieser Materialität einhergehen. Die Analyse von Quellen (Planungsunterlagen, Förderrichtlinien etc.) kontextualisiert die Untersuchung der Fallbeispiele und Interviews und nimmt die Diskurse in den Blick, die für den Zusammenhang von Architektur und medialer Kommunikation konstitutiv sind.


Finanzierung

Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)


Team

PD Dr. Thomas Schmidt-Lux

PD Dr. Thomas Schmidt-Lux

Universität Leipzig
Institut für Kulturwissenschaften
Bereich Kultursoziologie

Alina Wandelt, M.A.

Universität Leipzig
Institut für Kulturwissenschaften
Bereich Kultursoziologie